Samstag, 30. Oktober 2010

Ich mag es nicht, ...

... morgens in den Spiegel zu sehen.


Nicht, dass ich mich hässlich finde oder sonstige Minderwertigkeitskomplexe haben, aber es ist manchmal echt nicht mit anzusehen, wie alt man doch innerhalb von einer Nacht werden kann. Ich habe mich selbst als jung und unverbraucht noch vor den Augen und stehe ich jetzt vorm Spiegel, steht da einer, der Anfang seiner Zwanziger ist und aussieht, als wäre er Anfang dreißig.
Ob es vom Rauchen kommt, vom Konsum von Alkohol, oder anderen Rauschmitteln, oder einfach nur vom verkackten Schlafrhythmus, das will ich lieber nicht wissen, dann geht mir der Restspaß im Leben vielleicht noch verloren.

Aber zu Thema Spaß, ich fühl mich ein bisschen so, als ob die Welt doch mehr ein kleiner Spielplatz ist, fast jeder kann sich hier austoben, die anderen, naja, an denen wird sich ausgetobt. Trotzdem ist es soweit schön so in dieser Welt zu leben, die Gesellschaft könnte auch schlimmer sein und der Staat, also, der Staat ist auch nicht so verachtenswert.
An dieser Stelle sollte ich lieber nochmal meine Definition von Staat auspacken, damit es zu keinen Missverständnissen kommt: Für mich ist der Staat die Gesamtheit der Bevölkerung eines Landes, nicht nur die dicken oder manchmal auch sehr schmalspurigen Politiker und die Ämter. Ich denke, viele Leute vergessen, dass ohne uns, das einfache dumme Volk, es keinen Staat gäbe, die Ämter würden nichts taugen, die Politiker hätten niemanden mehr, dem sie vor den Wahlen nocheinmal so richtig in die Schlüpfer steigen müssen, und das Land wäre … leer.
Interessant an dieser Stelle ist zu bemerken, dass umgedreht man schon auf Ämter und Politiker verzichten kann, auch auf Institutionen. Wie lange das aber gut geht, dass will ich lieber nicht ausrechnen.
Aber denken wir uns mal allein die ganzen Politiker weg, die nicht die Meinung des Volkes vertreten. Dann bleiben ca. 3% an Politikern übrig, die uns noch wirklich regieren könnten, besser gesagt, die unsere Meinung staatlich umsetzen. Das ist ja der Sinn eines Politikers: Stellvertretend die Meinung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe vertreten. Ja, alle Politiker machen dass, nur sind es ca. 97% die eher für die eigene Schicht einstehen, auch wenn sie es ungern zugeben. Ich will hier niemanden beim Namen nennen, um Kritik an den verkorksten Verhältnissen in u.a. unserem Land (wenn ich jetzt anfange von den USA zu erzählen, dann wird es erst witzig) zu üben, aber Herr Guttenberg, Sie sind auch nicht ganz ohne, auch wenn viele Zeitungen zur Zeit sich wieder mit Ihnen versöhnen. Ich werde Sie wohl nie mögen und wenn ich Sie irgendwann einmal persönlich treffe, dann sage ich Ihnen offen ins Gesicht: "Du verkacktes Arschloch! Verpiss dich zurück zu deinem Familienunternehmen!" Leider wird das nicht möglich sein, weil das Familienunternehmen, wie eine Februarausgabe von "Zapp" 2009 herausfand, leider aufgelöst wurde. Aber einen schönen Namen und eine schöne Aufgabe hatte das Unternehmen: Die "Guttenberg GmbH" hatte zur Aufgabe, dass private Vermögen der Guttenbergs zu verwalten. Schön ist doch zu wissen, dass Sie ihre wirtschaftlichen Erkenntnisse in diesem Bereich sammeln konnten und gleich danach, also 5 Jahre später, als Wirtschaftsminister an den Start gehen konnten.

Aber genug an Ihnen herumgenörgelt, eigentlich wollte ich ja die Schönheit unseres Staates in den Vordergrund bringen: Man schaue sich z.B. mal Leipzig im Winter an, Straßen sind gesperrt, junge Jugendliche "unterhalten" sich mit der Polizei und die Vögel singen.
Letztlich ist heutzutage die Polizei der Übeltäter schlechthin. Ich bin der Meinung, die Polizei kann nichts direkt dafür, zumindest nicht komplett. Wie überall, sogar schon in Kindergärten, gibt es auch bei der Polizei schwarze Schafe. Leider treten diese immer häufiger ins Rampenlicht. Schließlich ist es schon psychisch eine Herausforderung, einen gesetzestreuen Mann zu spielen und im Hintergrund Emule seinen Dienst verrichten zu lassen bzw. andere Filesharing-Programme. Polizisten sind ja auch nur Menschen, so hofft man zumindest, und ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass zwischen all der elitären Strenge, ab und zu auch einer zu finden ist, der wirklich menschlich agiert und denkt, der auch wirklich einer alten Frau noch über die Straße helfen würde, insofern sie es denn will.

Also mein Appell an die Connewitzer (Stadtteil von Leipzig) Jugend: Schaut euch erst den Polizisten an, redet mit ihm und werft erst dann den Stein, vielleicht empfindet ihr auch ab und zu ein bisschen Reue, den ein oder anderen getroffen zu haben, der vielleicht doch nicht so ein großes Arschloch war. Natürlich kann es auch andersherum sein, dass gerade der, der keine Nerven behält und ein schwarzes Schaf ist, überhaupt nicht angehauen wird, obwohl er es verdient hätte.

So und nun wünsche ich euch eine herzliche, connewitzerische und vielleicht auch einmal ruhige und gute Nacht.


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