Dienstag, 12. Oktober 2010

Ich mag es nicht ...

... zu denken.
Also nicht ganz, schließlich will ich nicht dumm dastehen, obwohl ich das schon desöfteren mache. Aber was nützt mir das Denken? Ich fange an zu denken, bekomme Kopfschmerzen, das Endprodukt ist auch verbesserungswürdig und niemanden interessiert es. Man könnte das mit den Werbemenschen draußen auf den Straßen vergleichen, die stehen von früh bis spät auf der Straße, Kopf qualmend, wie sie denn am Besten ihre Sache verkaufen können und am Ende interessiert es keinen oder zumindest nur weniger als erwartet.

http://lachhaft.blogspot.com/
Ich hab die Erfahrung aus beiderlei Sicht gemacht. Zum einen werde ich wöchentlich ungefähr einmal angesprochen, ob ich denn mal kurz Zeit habe, dies zu unterschreiben, da zuzuhören und meistens sage ich nein. manchmal aber nehme ich mir die Zeit. Wenn ich mich dann zulabern lasse von der vor mir stehenden Person mit den Zetteln und Beispielen in meiner Hand und dem freundlichen und gleichzeitig aufdringlichen Blick auf seinem Gesicht, weiß ich immer, dass ich am Ende "Nein." sagen werde. Erstens besitze ich nicht das Geld ("Ach, kommen sie, sind doch nur 5 Euro im Monat, wenn sie mit rauchen aufhören, können sie sich das locker leisten.") und zweitens habe ich meistens keine Lust mir irgendein Abonnement anzutun.
Aber das bringt mich schon auf die nächste Palme. Diese Person, die da vor einem steht und sich den Hampel abmannt, erdreistet sich, mir noch Ratschläge zu geben, wie ich mein Leben zu leben habe. Ich weiß, dass Nichtrauchen gesünder ist und Geld spart, aber ich rauche nun einmal, weil es mir früher Spaß gemacht hat und weil ich heute süchtig bin und kein Zeit habe damit aufzuhören.

Wenigstens weiß ich, dass ich niemals SO enden werde, vorher werde ich ein gehirnamputierter, egomanischer Zeitgenosse, kurz GEZ-Genosse. Schließlich reizt die Grenze zur Illegalität schon sehr. In kaum einem anderen Beruf darf man mehr an den DDR-Eliten-Verein StaSi (für die Unwissenden und Rechtschreibeverweigerer: "Staatssicherheit" und nicht "Stadtsicherheit") sich anlehnen, als bei der GEZ. Man darf an der Tür klingeln und mit scheinheiligen Argumenten sich Zugang zur Wohnung einer Privatperson beschaffen und jeder wollte doch schon immer einmal wissen, wie die Nachbarin denn die Wohnung eingerichtet hat und ob das Bett wirklich so gemütlich ist, wie es der Herr X aus Y damals Herrn Z erzählt hat, der es wiederum Ihnen beichtete. Aber auch die Frage nach dem unerklärlichen Lärm nachts in der Studenten-WG obendrüber lässt sich aufdecken. Sonst würde doch niemand einem Nachbarn die Tür öffnen, wenn er denn nicht bei der GEZ ist.

Aber ich glaube, an der Stelle werde ich mich das nächste Mal auslassen: "Ich mag es ... bei der GEZ zu arbeiten."

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