Freitag, 27. Januar 2012

Spiel mit dem Tod - heute wie damals

Es ist wieder lange Zeit nichts auf meinem Blog passiert, aber ich hatte einiges zu tun in den letzten ein bis zwei Monaten.
Mein PC ist für die nächsten 2 bis 3 Tage damit beschäftigt, eine Animation herauszurendern, was mir etwas Zeit zum durchatmen gibt.

Neben des aktuellen Zeitdrucks war ich aber auch nicht so richtig in der Stimmung, einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Es gab kein Thema, über welches es sich zu bloggen gelohnt hätte. Aber doch sind mittlerweile genug verschiedene Themen zusammengekommen, die wenigstens einen Blogeintrag ergeben könnten.

Beim Surfen durch die unendlichen Weiten des World Wide Web sind mir mehrere interessante Themen, Videos, Berichte, Bilder und unzählige andere Dinge aufgefallen. Eines dieser Themen ist eine schöne Kurzdoku, welche sich "Das Spiel mit dem Tod" nennt. Bevor ich aber das Ganze weiter ausführe, solltet ihr jedoch selbst erst einmal das kleine Filmchen betrachten und erst danach weiterlesen, immerhin werde ich sehr viel spoilern, wobei diese Doku davon lebt, den Zuschauer zu überraschen und gleichzeitig auch ein wenig zu erschrecken.




Ich hoffe, ihr habt jetzt auch wirklich die Doku bis zum Schluss angeschaut. Ab hier gibt es kein zurück mehr, wer weiterliest, ohne sich die Doku angeschaut zu haben, der wird sich am Ende wirklich sehr ärgern.

Der Grundaspekt dieser Doku ist das Spiel der Medien mit dem Zuschauer, deren Darstellung immer nur eine veränderte bzw. stark eingegrenzte Realität widerspiegelt. Hierbei lässt sich jedoch darüber streiten, ob ein Bild die Realität, eine eingrenzte und/oder veränderte Realität oder überhaupt keine Realität zeigt. Ich selbst schließe mich eher der Mitte an und traue einem Bild einen Aspekt der Realität zu, auch wenn dieser ein veränderter ist bzw. nur eine bestimmte Perspektive auf eine Realität. Immerhin sind die Schauspieler in einem Kinofilm real existent, auch wenn sie einen anderen Charakter annehmen.
Das Hauptziel dieser Dokumentation ist es doch, den Zuschauer auf den Fakt hinzuweisen, dass jede Erzählung ein Fünkchen Wahrheit in sich trägt, aber dennoch erzählt wird. Der Erzähler verändert die Realität in vielen Aspekten. Ein Geschehnis kann nicht der Realität vollkommen entsprechend dargestellt werden, da bestimmte Details ausgelassen werden, die für den Erzähler unwichtig erscheinen. Die eingeschränkte Wahrnehmung, die durch den Erzähler vermittelt wird, ist letztlich aber auch das, was wir immer wahrnehmen. Niemand sieht die Realität wirklich, da man nicht alles, was passiert wahrnehmen kann.
Jedes der Auge hat im Normalfall einen Blickwinkel von ca. 150°, wobei die restlichen 210° uns erst ersichtlich werden, wenn wir hinsehen, wodurch wir jedoch das vorherige Blickfeld verlieren. Wir nehmen nur 41,6% der um uns herum existierenden Realität wahr. Aber selbst das stimmt nicht ganz, da wir nur einen Bereich von 1,5° wirklich scharf sehen und der Rest aus dem Augenwinkel heraus wahrgenommen wird (http://de.wikipedia.org/wiki/Blickwinkel#Auge). Der Blickwinkel beider Augen zusammen beträgt auch ungefähr 150°, denn jeder Mensch schielt etwas, da sich beide Augen auf einen Punkt fixieren.

Aber weitere Gedanken zu diesem Thema kann jeder für sich selbst machen. Dafür gibt es immerhin eine Kommentarfunktion ;)




Ein weiteres Thema, welches ich ansprechen möchte, ist der heutige Tag. In den Nachrichten wird es, wie jedes Jahr, ziemlich breitgetreten und ich werde sicherlich ein paar Buh-Rufe kassieren, wenn ich mich gleich zu dem Thema mit meiner Meinung äußere:

1
Heute ist der Holocaust-Gedenktag. Wer sich jetzt erhofft, dass ich meine Schuldbekenntnis zu diesem Ereignis ablege, der wird enttäuscht werden. Wer auf eine Leugnung der Geschehnisse in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges hofft, der wird auch enttäuscht werden. Ich finde es nicht schlimm, dass es einen solchen Gedenktag gibt, ganz im Gegenteil, man muss sich der Geschichte bewusst sein und die Betroffenen sollten bei einem derartigen Einschnitt in ihre Leben nicht vergessen werden. Aber ich finde es wie immer grauenhaft, dass meine frischgebackene Generation sich mit den Taten einer schon kaum noch existenten Generation identifizieren muss. Mir wird die Schuld von Menschen in die Schuhe geschoben, welche zu Beginn meiner Lebenszeit dem Ende ihres entgegengesehen haben. Ich war damals nicht einmal in Gedanken vorhanden und noch nicht einmal meine Eltern waren da in den Hoden ihrer Väter mit einem Blueprint für eine neue Modellreihe eingeplant.
Ich würde die Schuld für ein solches Verbrechen auf mich nehmen, wenn es meine Generation betreffen würde. Immerhin würde ich dann zu dieser Generation gehören und ich hätte einen Einfluss auf die Geschehnisse um mich herum. Das ist beim Holocaust nicht der Fall.

Ich werde auch niemals Sympathien für Israel aufgrund dieses geschichtlichen Ereignisses heucheln, da ich selbst empört über die Vorgehensweise Israels gegenüber den Palästinensern bin. Immerhin werden dort massive Kriegsverbrechen begangen, scheinbar mit den US-Kriegsspielen im Nahen Osten als Vorbild. Mir ist klar, dass die palästinensischen Soldaten auch nicht die Unschuld in Person sind. Aber ein "Volk der Opfer" (http://www.tagesschau.de/ausland/israel1206.html) sollte es doch besser wissen und mit diesem angehenden Völkermord garnicht erst anfangen.
Aber in Israel gibt es scheinbar auch einige gewaltbereite und intolerante Kräfte, die den Aktionen deutscher Neonazis beinahe nacheifern. Wenn auch letztlich noch keine extremistische Terrorzelle existiert und das Ziel der orthodoxen Juden wohl eher nicht Ausländer und Andersdenkende sind, sondern eher andersdenkende Frauen zu sein scheinen. (http://www.tagesschau.de/ausland/ultraorthodoxe102.html)
Wer jetzt argumentiert, dass es nicht alle Israelis betrifft, sondern nur eine paar orthodoxe Juden, der sollte in Betracht ziehen, dass in Deutschland die Neonazis auch nur ein sehr kleiner Teil der deutschen Bevölkerung ist.
Wie kann man an einem Tag, der auf eines der schlimmsten Verbrechen an der Menschheit aufmerksam machen soll, eine beinahe brüderliche Beziehung zu einem Land, das selbst auf Menschenleben zu kotzen scheint, als heroisches Vorbild für den Sieg der Menschlichkeit nehmen?

2
Es gibt genug andere Länder die ähnliche, wenn auch nicht opferstatistisch-entsprechende, aber nicht minder verabscheuungswürdig Verbrechen begangen haben, siehe die Türkei, die USA und China. Aber auch globalagierende Unternehmen, welchen Menschenleben weniger am Herz liegt, als der Gewinnzuwachs in einem Quartal, begehen täglich Menschenrechtsverletzungen. Deren Verbrechen sind aber teilweise noch kein halbes Jahrhundert her und viele der Täter sind bis heute ungestraft. In Deutschland werden die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges heutzutage von der Mehrheit nicht einmal ansatzweise geleugnet. In der Türkei hat man es nach einem Jahrhundert noch nicht einmal annähernd so weit geschafft. Der Genozid an den Armeniern war nicht im Geringsten minderen Ausmaßes als der Holocaust.
3
Ich könnte auch noch weiter ausholen und die Verbrechen der USA in asiatischen Ländern der letzten Jahrzehnte aufzählen, aber damit würde dieser Blogeintrag zu einem eigenen Blog mutieren, welche sicherlich schon in Massen vorhanden sind.





Es gibt noch ein paar mehr Themen, die ich gern Ansprechen würde, das würde jedoch den bereits gesprengten Rahmen noch eine nukleare Wintermütze aufsetzen.




Bildquellen:
 - 1: http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/peres128_v-grossgalerie16x9.jpg
 - 2: www.genocide-museum.am/eng/german_archive.php
 - 3: http://www.elciudadano.cl/wp-content/uploads/2012/01/guantanamo.jpg

Videoquelle:
http://www.youtube.com/watch?v=hHO6a1kMe1Q



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