Dienstag, 23. November 2010

Ich mag es, ...

... zu ... hey, warte, was soll der Mist?!


Ständig schreibe ich hier Müll und alle lesen es. Würde ich schreiben, dass ich Sodomie mag, dann würde der Blog innerhalb von 10 Minuten 10000 Klicks bekommen und plötzlich würde sich jeder für mich und mein Leben interessieren. Damit hätte ich den Traum eines jeden privaten Bloggers als einer der Ersten wahr gemacht.


Jetzt mal ehrlich, was findet ihr Bloggenden da draußen eigentlich so toll an diesem Ding? Das sind nur kleine Alltagsgeschichten, die vielleicht 10 Leute interessieren oder man bekommt einmalig den 1000 Klick-Bonus, wenn man ein aktuelles Thema mit behandelt. Aber was bedeuten denn diese Klicks?
*klick, klick*
"Heute habe ich einer Katze beim Essen zugeschaut, LOL LOL!"
*klick, klick*
"Heute habe ich einer Katze beim Überfahren werden zugeschaut, LOL LOL ROFL!"
*klick, klick, klick, klick, klick, klick*
"Heute habe ich einer Katze meinen Eisstiel in den ......."
*klick*
Heute ist wirklich ein schöner Tag. Immerhin haben 5000 Blogger in Deutschland etwas gutes erlebt und sie waren sogar so freundlich mich daran teilhaben zu lassen, gewollt sowie ungewollt.
*klick*
Warum ungewollt?
*ratter, ratter*
Während man seinen Alltag auf Facecock, StudiKz oder MyFresse verbringt, wird man durch Leute, die man in der Freundeliste stehen hat, durch ihre Posts und persönlichen Bemerkungen darauf aufmerksam gemacht.
*klick*
Das weiter gedacht: Jemand hat einen Freund, der ein Blogger ist. Der Jemand muss nun allen, die freiwillig wie unfreiwillig in seiner Freundeliste stehen, einen Post von diesem Blog des Freundes zukommen lassen, via Link, der keine Schlüsse auf den Inhalt ziehen lässt, wodurch die angeborene Neugier von uns Menschen geweckt wird.
*klick*
Genau, wir klicken darauf. Wir stellen dann fest, dass das ganze nur Mist ist und klicken es weg. Doch ca. 5% gefällt es doch und diese 5% schicken es an die Leute in ihrer Freundeliste weiter. Von denen dann 3% das weiterschicken.
Warum nur 3%?
*ratter, ratter, klick*
Genau, weil 4% der Leute in der Freundesliste den Link bereits von dem Jemand bekommen haben, weil sie auch mit ihm befreundet sind und 50% von den 4% sind so dämlich und klicken nocheinmal drauf.
*klick*
Das Ganze steigert sich entweder, insofern der Mist vielleicht doch wissenswert/witzig/pervers/eklig/illegal ist, oder der Post verläuft sich innerhalb von 2 Tagen im Sande und kein Hahn wird irgendwann mehr danach krähen.
*klick*
Daraus sollte doch etwas ersichtlich sein, liebe Blogger.
*klick*
Alles was ihr schreibt, interessiert vielleicht für einen Moment, aber sobald ihr aufhört zu bloggen, werdet ihr wieder vergessen werden.
*klick*
Eigentlich könnte ich diese Botschaft auch an die Vlogger schicken.
Warum?
*ratter, klick*
Genau, weil diese auch schnell in Vergessenheit geraten, wenn sich nicht regelmäßig andere Leute mit ihren ach so tollen Geschichten, Märchen und dem gewissen etwas an Hemmungslosigkeiten amüsieren und desinformieren.
*klick*
Eine Frage: Warum desinformieren?
*ratter, ratter, ratter, ratter, ratter, klick*
Die Informationen, die man in den Nachrichten oder durch andere Quellen aufnimmt, sind schon durch die subjektive Meinung des Redakteurs, der diese Nachricht recherchiert hat, verfälscht. Wenn nun ein Blogger daherkommt und diese Information versucht eine zweites bzw. drittes Mal wiederzugeben, dann wird die verfälschte Information nur weiter verfälscht, in sehr sehr seltenen Fällen führt diese doppelte Verfälschung dazu, dass wieder die Wahrheit daraus wird.
*klick*
Wie ist es eigentlich Möglich, dass ein Redakteur eine Nachricht verfälschen kann, wenn er nur wiedergibt, was wirklich gesagt wurde?
*ratter, ratter*
Also?
*ratter, klick*
Das dürfte eigentlich klar sein. Eine Rede, ein Interview, ein Geschehnis wird immer nur in Auszügen dargestellt. Wenn Obama 50 Minuten seinen Mist ablässt, dann schneidet ein Redakteur 49 Minuten weg und macht eine 1-minütige Nachricht daraus, die wiederum aus den aus Sicht des Redakteurs wichtigen Informationen besteht, die in eigentlich 50 Minuten nur wahrheitsgetreu sind. Ein Wort kann eine komplette Rede in ein anderes Licht rücken und wenn dieses Wort nicht in der Nachricht enthalten ist, ist die Rede nichtmehr wahrheitsgetreu wiedergegeben und so eine Rede hat sicherlich mehr wichtige Worte, als in 1 Minute wiedergegeben werden können, besser gesagt: jedes Wort einer Rede ist wichtig und kann nicht komprimiert werden zu einer 40 Minuten Rede oder einer 59 Sekunden und 49 Bilder (interlaced) Nachricht.
*klick*
Schluss jetzt.
*klick*
Ich hoffe ihr lieben Blogger versteht, was ich damit sagen will: Nichts ist schärfer als die Realität und Echtheit der selbsterlebten Geschichten und egal wie schön ihr es bloggt, ihr werdet daran nichts ändern können.

EDIT:
*klick*
Während du diesen Eintrag gelesen hast, hat, bei jedem *klick*, Jemand, der ein Freund eines Bloggers ist, die Leute in seiner Freundesliste genervt. Bist du auch der Jemand?


Bildquelle: http://www.kaushik.net/avinash/wp-content/uploads/2007/08/to_blog_or_not_to_blog.jpg

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