Mittwoch, 10. November 2010

Ich mag es, ...

... zu wissen, dass es schon verdammt spät ist.

Und damit beziehe ich mich nicht nur darauf, dass ich hätte vor Stunden ins Bett gehen sollen, um noch einen relativ normalen Schlafrhythmus aufrecht erhalten zu können. Nein, auch du sitzt gerade um diese Uhrzeit noch vor dem Rechner und genießt die Nacht.
http://www.curiosum.org/bilder/halflife_mod.jpg
Okay, der Unterschied zwischen uns beiden besteht darin, dass ich gerade Half-Life 1 angespielt habe. Nur habe ich das nicht (voll und ganz) zum vergnügen gemacht, sondern weil meine Abschlussarbeit ein neues Ziel hat.
Der Plan: Die Strecke vom Ausstieg aus der Bahn zu Beginn des Spiels bis zum schicksalhaften Raum, an dem die Katastrophe ihren Lauf nimmt, komplett neu zu modeln und das in Maya mit schönsten Shadern und in detaillierter Ausführung. Ich habe also gerade die komplette Strecke (ohne den Umweg, den man machen müsste, um den Anzug zu bekommen) inspiziert, gescreenshottet und grob abgemessen. Es wird ein sehr schweres Unterfangen und ich rechne mit 4 Wochen Renderzeit an den Uni-Rechnern, was hoffentlich das Maximum ist.
Wer erinnert sich eigentlich noch an dieses Urgestein valvischer Schmiedekunst? Abgesehen von der Tatsache, dass Zombies dabei waren und in der deutschen Version die Soldaten gegen Roboter ausgetauscht wurden, nur um der Indizierung zu entgehen.
Thema Indizierung: Kann es sein, dass die FSK und die USK die Mutterrolle im Leben der Deutschen eingenommen haben? Eigentlich sollte doch ein Großteil der Eltern genug Interesse für ihre Kinder aufbringen können, um einzuschätzen, was für diese Sprösslinge geeignet ist. Aber viele meinen, "Die von der FSK/USK wissen schon was die da machen. Das wird schon so stimmen.", und vernachlässigen absichtlich ihre Aufsichtspflicht.
Aber das soll nicht mein Hauptkritikpunkt sein. Wie kann man sich anmaßen, Dinge zu verbieten, die in keinerweise unser "Verfassung" schädigen? Als 18-Jähriger sollte man doch wissen, was einem gut tut und was nicht. Abgesehen von den Querschlägern, die Amok laufen, da haben entweder die Eltern versagt oder die Gesellschaft an sich. Ein Computerspiel oder ein Film haben mir maximal, bezogen auf die Erotikebene dieser Gebiete, einen Ständer verschafft, aber nie die direkte Lust jemanden umzubringen. Bevor jetzt die Schuldzuweiserei einen drastischen Höhepunkt erreicht: Alle sind schuldig. Und wenn es der Chef des Vaters des Kindes war, mit seiner verkackten Art und Weise dem armen Mann unbezahlte Überstunden aufzubrummen, wodurch der Vater keine Zeit mehr hatte, Unternehmungen mit seinem Kind zu starten. Viele Leute suchen sich aber Randgruppen als Täter. Man könnte jetzt leicht anbringen: "Wie damals mit den Juden.", aber auf das Thema will ich hier nicht eingehen, das bringt nur wieder sinnlose Punk-Nazi-links-rechts-oben-unten Geschichten hervor.
Also liebe Eltern, wenn euer Kind mit 14 Jahren ständig Ego-Shooter spielt, solltet ihr euch nicht Gedanken machen, dass euer Kind Amok laufen könnte, sondern dass ihr vielleicht zuwenig Zeit mit euren Kindern verbracht habt, wodurch er sich eine alternative Beschäftigung gesucht hat. Wenn euer Kind dabei flucht, sich ausgrenzt, etc. heißt das nicht, dass das Spiel es verdorben hat, sondern es Probleme mit euch, seinen Mitschülern und/oder der Gesellschaft hat. Da heißt es, hingehen, versuchen zu reden. Wenn er aggressiv wird, einfach nicht nachgeben oder selbst aggressiv werden, sondern Verständnis zeigen und vielleicht klarmachen, dass ihr nicht nur Eltern seid, sondern auch Freunde, die zuhören können und helfen.

Genug von der Lektüre aus dem Laienbuch. Anderes Thema: Chemnitz Dance.

Was ist das, wer ist das, warum ist das und wieviel kostet es?

Vor einiger Zeit haben sich zwei Studenten der TU Chemnitz hingesetzt und haben ein Video über Chemnitz gemacht. Das Ziel dieses Videos ist es, Menschen von außerhalb und innerhalb zu zeigen, dass Chemnitz nicht ganz so öde scheint, wie es eigentlich ist. In dem Video sieht man Menschen tanzen, während sich im Hintergrund einige "Musiker" abmühen, dem ganzen cinematischen Zirkus einen Hauch von Laienhaftigkeit zu geben.
Aber um nicht zu hart hieran zu gehen: Das Video ist in meinen Augen ziemlich gut geworden, es hätte zwar besser sein können, aber besser als was Westerwelle an den Tag legt, ist es allemal. Ich hatte auch ein kurzes Gespräch mit einem der Ersteller des Videos, wodurch ich erfahren konnte, dass es zeitlich sehr knapp war, Drehtermine standen und Zeit war auch Geld. So eilig ein gutes Projekt auf die Beine zu stellen, beinahe unmöglich. Dieses Video hat das auch bewiesen, es ist BEINAHE unmöglich, aber nicht ganz. Da ich selbst den Großteil meines Lebens in Chemnitz verbracht habe, weiß ich, wie schwer es manchmal sein kann, solche Szenen ohne blutrünstige Blaue-Garde-Abkömmlinge zu verwirklichen.
Und meine jahrelangen Auseinandersetzungen mit der CVAG, der Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft, als teilweise unzufriedener Kunde, hatte ich fast vergessen, bei der Kooperationswilligkeit, die sie wohl mit der Beteiligung an diesem Video, gezeigt hat.
Schlußendlich möchte ich an dieser Stelle meinen Dank an Hans Viktor Alexis Fährmann und Kai Rädsch aussprechen. Aber bitte macht es beim nächsten Mal besser und bereitet die Band dann auch vor auf das Projekt.


Guten Nacht, ihr hutlosen Männer, und schlaft gut.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du magst, darfst du etwas sagen.