Montag, 2. Januar 2012

Neues Jahr

Happy New Weltuntergang.
 
Und zum Ereignis dazu gibt es ein Gratis-Eis!!!
Auch dieses Mal wieder wurde das Jahr mit einem weltkriegsähnlichem Fest begrüßt. Wer in meiner Wohngegend durch die Straßen gewandert ist, hat ein Stück Ägypten erfahren können: Bombenstimmung, parolenschreiende oder nur schreiende Menschen, Angst um die eigene Gesundheit und ganz viele Männer und Frauen mit beeindruckender Bewaffnung. Sicherlich erging es anderen Teilen der Welt nicht anders, abgesehen von den Neuseeländern, deren Feierlichkeiten einfachheitshalber ins Wasser gefallen sind, vielleicht sogar zu ihrer eigenen Rettung. Glücklicherweise konnte ich mein Stadtgebiet verlassen, was aber nicht verhindert hat, dass ich mich mit teilweise geduckter Haltung und Gebete flüsternd zu meinen Zielorten begeben habe. Immerhin wurde scharf geschossen. Das war kein Call of Duty Sandkastenscharmützel, das war ein Krieg biblischen Ausmaßes, wie bereits mehrfach angedeutet.
Zu den Feierlichkeiten kann ich sagen, dass sie sehr interessant waren und vor allem unterhaltend. Wie in Herr der Ringe zogen wir Gefährdeten und Gefährdenden durch Leipzig, auf der Suche nach unseren eigenen kleinen Schätzen, die meist aus Party, Alkohol und anderen Drogen bestanden. Ich würde es auch bei der Kurzfassung des Abends belassen, da es vielleicht dahingehend ausarten könnte, dass mir peinliche Situationen wieder bewusst werden.
Letztlich habe ich es heute früh halb 11 doch noch geschafft, mich in mein Bett zu kuscheln und wenigstens etwas zu schlafen. Geweckt wurde ich von nahöstlicher Musik meiner Mitbewohnerin, welche sich gern am Gesang beteiligt, was nachfolgend zu Albträumen und Psychosen führen kann, aber in jedem Fall zur Vernichtung jeglicher Möglichkeit den Weg in das Traumland wiederzufinden. Dagegen wirkt das "American McGees Alice" Wunderland wie ein Kinderbuch.

Aber schlimmer als diese Art geweckt zu werden, ist das, was vielen wohl sehr vertraut ist: Trockener Mund und schlechter Geschmack. Leichte Übelkeit. Geschwollene Augen. Der Wunsch, das Bett nie wieder verlassen zu müssen, gepaart mit dem Drang auf Toilette gehen zu müssen. So kann das neue Jahr doch nur besser werden, zumindest für die, die den Jahreswechsel überlebt haben. Gestern fuhren nicht nur die grün-weißen bzw. blau-weißen bzw. blau-silbernen Wägelchen durch die Straßen, sondern auch gerne mal die gelb-roten. Aber das Leben beginnt mit einem Knall und endet meist auch so, vor allem in den USA und Mexico, mindestens aber in großen Teilen von Afrika und vom Nahen Osten. Obwohl das Leben vielleicht auch mit der Geburt einer Pistolenkugel endet. Der Tod bringt immer neues Leben mit sich, auch wenn ich eine Pistolenkugel nicht als lebendig bezeichnen würde, aber man kann den Begriff leben ja auch gern einmal etwas weiter fassen.
Das kommt dieses Jahr sicherlich auch dann langsam auf uns Menschen zu: Was bedeutet Leben? Ab wann kann man etwas als lebendig bezeichnen? Unsere technisierte Gesellschaft erschafft immer neuere Innovationen, die schlussendlich doch nur dahin münden werden, dass wir in unserem Zerstörungswahn etwas erschaffen, dass man dann wirklich als unsere bessere Hälfte bezeichnen kann und damit meine ich nicht unsere weiblichen Artgenossen, sondern KI, künstliche Intelligenz. Wobei dieses dann sicherlich eher das Prädikat "intelligent" verdient hat, als wir, die wir es uns gern selbst verleihen.

Zurück zu wichtigeren Themen: Jeder weiß, was 2012 für die Welt bedeutet. Genau, es bedeutet ihren Untergang. Vielleicht geben die großen Männer in ihren Bunkern noch vor dem Ende eine schöne Ansprache, bevor sie sich, dem nahenden Ende entgegenblickend, selbst eine Kugel in den Kopf jagen. Und vielleicht wiederholt sich die Geschichte dieses eine Mal wenigstens nicht ganz und nach deren Tod geht die Welt doch nicht unter, weil sie keine Lust hat. Ich persönlich hätte auch keine Lust, mir den eigenen Untergang zu geben, nur weil ein paar Bakterien auf meiner Hautoberfläche meinen, dass dann und wann alles zu Ende gehen würde.

Mit diesen aufmunternden Worten begrüße ich euch Internetgefährten im neuen Jahr, auf dass wir es überleben mögen.

3 Kommentare:

  1. der Anfang spritzig und frisch

    das Ende eher lahm und belanglos

    => weiter so^^

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  2. *lach* dito, aber besser als andersrum.
    Ne, ohne Scheiß Tono: Die erste Hälfte war ein toller Post ;-)

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  3. Danke :D Die abfallende Qualität gegen Ende des Posts ist eine der länger anhaltenden Nachwirkungen Silvesters.

    Bin richtig stolz auf das Bild :3

    Nebenbei, der Post hier bekommt einen ziemlichen Ansturm, immerhin schon 130 Klicks seit gestern. War bisher bei keinem anderen Post so. Scheinbar war der Vorsatz für viele "Mehr Tono lesen!".

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