Dienstag, 13. Dezember 2011

Geld

Es mangelt uns in unserem Leben nie an Freude.

Es mangelt uns im Leben immer an Geld.

In welchem Zusammenhang diese beiden Aussagen stehen, ist bis heute ungeklärt.

Dennoch verlassen wir uns immer auf diese kleinen Münzen und Scheine, die scheinbar soviel Großes in sich verbergen. In ihnen befinden sich Häuser, Fahrzeuge, manchmal sogar eine ganze Familie. Aber warum machen wir uns von diesem, nicht zum Verzerr geeigneten, Geld so abhängig?

Geld regiert die Welt?
Ich habe, passend dazu, einen interessanten Film gesehen, welcher sich "Der Gott des Gemetzels" nennt. In ihm wurde der Grund scheinbar gut dargelegt: Wir sind alle arrogante Arschlöcher, ohne Ausnahme. Wenn wir nach Gerechtigkeit für andere schreien, erwarten wir die gleiche Gerechtigkeit für uns selbst. Wenn wir uns schützend über ein Kind beugen, erwarten wir, dass wir überleben oder wenigstens in Ehren gehalten werden.
Aber Moment, warum sollten wir uns als Schutzschild aufopfern? Beherberbt das nicht auch eine Spur eines Sozialgefühls, eine Spur von Aufopferung für einen anderen. Wahrscheinlich würden wir uns nicht schützend vor einen anderen, vielleicht sogar vor einen Fremden, stellen, wenn nicht zwei Faktoren, gemeinsam oder für sich, mit in dieses Szenario einfließen würden:

1. Die Religion

Die Religion nimmt uns die Angst vor dem Tod. Sie wird schon seit Jahrhunderten oder auch Jahrtausenden mit dafür verwendet, den Menschen Aufopferung abzuverlangen. Niemand würde in einen Krieg ziehen, von dem er weiß, dass er nicht zurückkommen wird, wenn er nicht im Hinterkopf die kleine Stimme hätte, die sagt: "Nach dem Leben geht es noch weiter. Du wirst niemals aufhören zu existieren. Es gibt kein unendliches Nichts. Du hast eine Seele und diese ist unsterblich." Die Kreuzzüge wären sonst nicht möglich gewesen, auch wenn die Religion an sich schon der Grund war. Warum sonst würden Menschen dem selbstmörderischen Wunsch einiger weniger anderer folgen? Also, eine Antwort hätte ich darauf schon: Geld.

2. Der Urinstinkt


Nein, ich meine damit nicht, dass Urin stinkt, sondern es geht um unsere Instinkte, die seit Urzeiten unser Handeln entscheidend beeinflussen. Ein Grund, dass wir unsere Kinder schützen ist, dass wir versuchen unsere Nachfahren zu erhalten, damit unsere Gene auch in Zukunft noch mit (hoffentlich) zwei Armen, zwei Beinen und einem Kopf über die Erde wandeln können. Eigentlich müsste man diese Ausführung nicht einmal erzählen, da wir das selbst doch am Besten wissen, immerhin haben wir alle die Instinkte in uns. Aber auch hier gibt es wieder Ausnahmen. Menschen, die für die Arbeit leben, die keinen Traum von der genetischen Übermittlung hegen. Diese Menschen sind kindlos glücklich. Wieso es solche Menschen gibt? Also, eine Antwort hätte ich darauf schon: Geld.


Ist Geld wirklich unser Allheilmittel gegen Unlust und Traurigkeit? Würde man eine Umfrage starten, würden viele sicherlich sagen: Nein. Ich könnte auch ohne Geld glücklich leben. Nimmt man diesen Menschen dann das Geld, erleiden sich plötzlich die genannten Symptome. Aber der Ursprung für Unlust und Traurigkeit ist doch das Geld an sich. Es ist wie eine Droge. Einmal zugeführt, macht es sofort abhängig. Immerhin ist es wie ein Spielzeug für Groß und Klein. Ein kleines Rätsel, welches es zu lösen gilt, jeden Tag auf's Neue. Solange man Geld hat, hat man auch noch Träume und Wünsche. Würde man das Geld entgültig abschaffen, die Menschheit wäre Jahrzehnte von einer einzigen, großen Depression geplagt. Jeder der Geld schon einmal besaß, wird es wieder haben wollen. Man vertraut dem Geld auch mehr als seinen Mitmenschen. Manche vertrauen Geld mehr, als der eigenen Familie, denn Geld hat keine Gefühle und kennt keinen Verrat. Wenn Geld verschwindet, dann ist ein Mensch daran Schuld. Das Geld ist nur ein Unschuldslamm, welches "böse Kommunisten" in einen Wolfspelz zwängen wollen.
Aber zurück zum Thema: Geld war nie unsere Zukunft und wird es auch nie sein. Wo Geld fließt, fließt auch Blut (, bei unseren weiblichen Artgenossen jeden Monat. Oder können sich Frauen Tampons und Binden neuerdings per Rezept verschreiben lassen?).
Wie bereits erwähnt, haben wir nie wirklich gelernt, unseren Mitmenschen zu vertrauen. Man könnte natürlich an dieser Stelle sagen: Sie geben uns doch täglich einen Grund dies nicht zu tun. Stimmt. Aber sind wir selbst soviel besser? Und warum können wir überhaupt den Menschen nicht vertrauen? Liegt es an der Religion? An den Instinkten? Also, eine Antwort hätte ich darauf schon: Geld.

Noch eine Frage zum Schluss:
Sind wir denn wirklich alle nur arrogante Arschlöcher?




Bildquelle: http://ps3.pspfreak.de/wp-content/uploads/2009/06/geld.jpg

2 Kommentare:

  1. Hmm, ich habe immer das Problem, dass ich schriftliche Satire nicht erkenne, wenn man mich nicht gerade mit der Nase darauf stößt. Ich weiß deshalb nicht, ob das hier nun Satire ist oder nicht.
    Wenn nicht, dann teile ich deine Ansicht nicht, Geld ist in meinen Augen leider ein äußerst effizientes Tauschmittel. Es ist nur ein Symbol, ein Stück Metall oder ein Baumwollfetzen mit einer symbolischen Bedeutung. Und da Symbole ja gerne mal falsch interpretiert werden, passiert das einigen Menschen leider auch in diesem Falle.
    Aber wenn ich etwas nicht aus monetären Gründen mache, dann gibt es meiner Ansicht nach doch noch einige Motive, aus denen man heraus handeln kann. Mir fallen da gerade Nächstenliebe, Respekt, Gerechtigkeit, Prestige oder Selbstverwirklichung ein.

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  2. Naja, über Geld lässt sich streiten. Ansonsten hast du meine negative Einstellung zum Geld nicht fehlinterpretiert. Es gibt leider den Konflikt, dass viele Menschen noch auf einer Grundbasis des Überlebenskampfes leben wollen und deshalb Geld als ihre Waffe betrachten. Wir haben heutzutage technologisch und ökologisch die Möglichkeit alle Menschen auf dieser Welt zu ernähren und jedem mindestens die Grundextistenz zu sichern (Dach überm Kopf, Kleidung, Kunst). Nur eben die vielen Menschen misstrauen sich gegenseitig und wenn sie keinen eindeutig sichtbaren Nutzen (Geld) ihrer Arbeit für sich selbst erkennen können, weigern sie sich, weiterzuarbeiten. Dann wird wieder jedem anderen in die Schuhe geschoben, dass er nichts macht und genauso gut leben darf. Ein Künstler wäre wohl mit am Ärmsten dran, da das Produkt eines Künstlers meist viel Arbeit benötigt, aber von der Ferne betrachtet nur geringen Ertrag liefert ("Sieht schön aus, aber was bringt es mir denn.") Außerdem verwandelt Geld beinahe jeden Menschen in einen willenlosen Sklaven, denn jeder Cent mehr ist ein Triumpf gegenüber denen in der gleichen Klasse. Dass die Leute in den Klassen darüber um Millionen Euro herumspekulieren wird gern missachtet, aber das ist ja auch eine andere Liga. Die haben ja alle ihr Leben lang schwer gearbeitet, z.B. Zeitschriften-, Fernseh- oder Radiointerviews gegeben oder einfach ihre Namen verkauft. Da sieht die Arbeit einer Krankenschwester oder eines Bauarbeiters nach Kinderkram aus (/Ironie). Es ist traurig das soviele Menschen sich für etwas totspielen, was man für weniger doch allen bieten könnte, es müssten eben nur ein paar Leute da oben auf die eigenen 10 Autos verzichten (die könnten ja dann wieder 10 andere haben), einen privaten Swimming Pool braucht auch nicht jeder (entlastet immerhin die Schwimmbäder), man muss nicht jedes Nahrungsmittel einmal anlecken und dann wegwerfen, man kann es doch auch gleich essen und nur weil die besonders großen, besonders gepflegten und wohlgeformten Äpfel nach mehr aussehen, müssen sie nicht gesünder als die vom eigenen Garten sein (spart den Einsatz von einem extremen Maß an Pestiziden).
    Das ganze könnte ich noch fortsetzen.

    Würden wir uns nicht selbst immer im Weg stehen und jeden wegen jedem Scheiß als Teufel an die Wand malen würden, wäre die Welt schon lange eine bessere. Immerhin sind wir, die gerechter und vielleicht auch gern etwas friedlicher leben wollen, doch in der Überzahl, wir sind doch die Masse und die Mehrheit. Und kein Geld bedeutet noch lange keine Apokalypse, Anarchie oder Diktatur - eher beugt es diesen Sachen vor (einer Diktatur beugt es auch noch während und nach).

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