Sonntag, 24. Juli 2011

Das Ende der Welt (Satire)

Es regnet. Der Himmel ist dunkel, als wenn er die Gefühle der Menschen teilt. Es ist ein trauriger Tag gewesen, der gestrige.
Freitag war die Welt noch besser dran. Immerhin gab es kein Leid in der Zeitung oder auf Twitter zu lesen, abgesehen von den üblichen Lappalien, wie verhungernde Kinder in Afrika oder kriegsähnliche Zustände im Nahost oder die misshandelten Kinder hier, in Deutschland. Die Sonne schien an diesem Freitag, wie die Ruhe vor dem Sturm und es kam aber kein Sturm, sondern es war der Weltuntergang.
Tagesschauer.de erläutert Hintergründe

Gestern geschah es dann. Die Meere tosten und bauten sich auf, als ob sie versuchten, uns noch vor dem Unheil, dass auf uns zukam, ins Nichts verschwinden zu lassen und damit zu bewahren. Am Ende des Tages war in den Gesichtern der Menschen nur noch Fassungslosigkeit zu erkennen. Es war wie eine andere Dimension. Kein Lachen mehr in den Straßen, nur noch schluchzende Häufchen Elend, die sich durch die Straße quälten, in der Hoffnung, dass sie von einer Bombe in Stücke gerissen werden. Die Schreckensmeldung an diesem Tag war für einige nicht zu verkraften. In Norwegen zündete ein Mann sogar eine Bombe, um seiner Trauer Platz zu schaffen und schoss mindestens 85 Menschen in einem Jugendcamp nieder, weil diese, die Meldung noch nicht erfahren hatten. Er wollte sie davor bewahren, es je zu erfahren. Auch ich ringe gerade mit mir selbst, nicht auch einfach das Rathaus in der Innenstadt in die Luft zu jagen, damit ich dort für die Menschen einen Platz zum gemeinschaftlichen Trauern, über diese Schreckensmeldung, schaffen kann und anschließend zum Massensuizid aufrufe, den ich natürlich persönlich in die  rechte Hand nehmen werden, da ich in der linken dann bereits ein Gewehr halten werde.

International kannte das Ausmaß der Depression auch keine Grenzen. Stars und Sternchen aus Holly- und Bollywood konsumierten mindestens die doppelte Dosis ihrer Antidepressiva und Drogen, damit sie vor diesem Leid flüchten konnten. Schließlich erwartet man von ihnen, dass sie selbst in so einer Stunde des beinahen Weltuntergangs, die Menschen führen und anleiten, ein in eine noch nicht verlorene Zukunft zu blicken. Aber nicht jeder Star konnte das volle Ausmaß seiner jeweiligen Superkräfte hervorbringen und manche zog dies nur noch weiter in den Abgrund. So nahm sich Amy Winehouse, nach einem Glas roten Wein bei sich Zuhaus, das Leben. Manche Experten hoffen jedoch, dass andere Menschen ihren Vorbild folgen, z.B. Wolfgang Schäuble oder Angela Merkel, notfalls mit Gewalt.

Ja, der Tag war der schlimmste Tag, seit Beginn der Zeitrechnung, schlimmer als der Erste oder der Zweite Weltkrieg, Korea, Vietnam, schlimmer als der 11. September und die schreckliche Nachricht über das unerwartete Ableben des Topstars Bin Laden. An diesem 23. Juli 2011 erfuhr die Welt, was die tiefsten Abgründe der Realität seien können: Vettel startet von Platz 3.
Noch in Zukunft werden unsere noch ungeborenen Kinder, Enkel und Großenkel diese Trauer spüren können.

Das war für Sie,

Tono


(http://de.wikipedia.org/wiki/Satire)


Ergänzend zum Thema:


(KenFM über den Oslo-Attentäter und warum es ihn ohne uns nicht gäbe! )

1 Kommentar:

  1. Oh mann, Tono... Diesmal hast du definitiv über die Stränge geschlagen!

    Ich verstehe zwar die Ironie und den Sarkasmus hinter deinem Text, aber was du da geschrieben hast verhöhnt einfach die Opfer dieses grausamen und unverzeihlichen Anschlages und deren Angehörige.

    Und bei manchen Aussagen ("da ich in der linken dann bereits ein Gewehr halten werde.", "Auch ich ringe gerade mit mir selbst, nicht auch einfach das Rathaus in der Innenstadt in die Luft zu jagen",...) musst du einfach daran denken, dass ein Blog öffentlich ist und nicht jeder etwas mit deinem Sarkasmus anfangen kann. (Die Jungs von der Verbrachensbekämpfung und den zugehörigen Einrichtungen schon mal gar nicht...)

    Denk nochmal drüber nach, aber so stehen lassen kannst du diesen Artikel so meines Erachtens nicht!

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